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Channel: Kommentare zu: Umgang mit depressiven Menschen – Was du als Außenstehender tun kannst
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Von: Sophie

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Hi,
Ich hab ein paar Fragen. Mein Freund und ich leben seit 3 Jahren mit unserem besten Kumpel zusammen. Er ist chronisch Depressiv und hat seine 3. Therapie dank Spezialisten erfolgreich abgeschlossen und ist in der Reha. Wir hatten zusammen studiert, er musste nach 13 Fachsemestern abbrechen. Wir sind langsam fertig (alle 3 im selben Jahrgang). Er hat ab Oktober berufliche Reha und fängt evtl im März me Ausbildung an.
1.) Er macht sich aber selbst fertig weil er „zu dumm“ war das Studium nicht zu beenden. Obwohl er eine Firma für die Ausbildung gefunden hat bei der er Spaß im 6Monatigen Praktikum hatte, die Firma ihm klasse fanden, da er unglaublich schlau ist und super arbeitet und er eine Ausbildungszusage sofort mit einem super Arbeitszeugnis bekommen hat, hält er sich trotzdem zu dumm für die Welt. Ausbildung wird langweilig und scheisse etc…
–> gibt es bei der Reha Sozialarbeiter oder Coaches die ihn zusätzlich unterstützen und die evtl ihn bei dem alltäglichem umschiffen der selbstgebauten Fallen helfen? Die ich mal abschreiben kann für eine hilfteiche Motivationsstrategie?
2.) Wir müssen in ca 1 Jahr beruflich umziehen. Die Wohnung ist dann zu teuer für ihn und da er keinen Anteil zur Kaution leisten kann (den hat mrin Freund komplett geleistet), kann er die nicht übernehmen. Er muss dann mit raus. Wie geht man sowas an? Ich sehe es schon komnen dass wir ihn an die Hand nehmen müssen (ohne ihm das Gefühl zu geben ihn zu bemuttern). Habt ihr Ideen für eine Strategie?
3.) Er verkrümelt sich oft in seinen Club (CCC) und versackt dort mehrere Tage (schläft auch da). Wir machen jeden Dienstag immer mit geneinsamen Freunden von ihm einen Brettspielabend: letztens war er so down, dass er ihn abgesagt hat (das passiert sonst nie, ist der einzige Termin den er immer einhält ). Wir alle hatten uns Sorgen gemacht, ihn angeschrieben. Es kam nichts. Nach 3 Tagen kam er bei uns an- extrem fertig und meinte er hat sich wegen Studienabbruch fertig gemacht, wollte Gesellschaft- darum war er im Club und wollte uns nicht au den Sack gehen. Er denkt immer er nervt uns weil wir halt arbeiten gehen und unsere Abschlussarbeiten schreiben und logischerweise von 9 bis 18 nicht da sind (wir können ja unseren Abschluss nicht vernachlässigen – wahrscheinlich sind wir ihm zu produktiv und er fühlt sich schlecht wenn er uns arbeiten sieht). Wir hören ihm auch zu, dagen ihm mantra-artig dass er uns nicht nervt und wir für ihn da dind, fragen ihn ob er sich zu uns setzen möchte, wie sein Tag war (neutral eben). Er möchte dann erzählen, aber gleichzeitig nicht, steht dann da und denkt er würde uns nerven. Wir können kaum noch über unseres Erlebtes sprechen, da Themen wie Studium, Arbeit potenziell Deprimomente und Weinanfälle auslösen (auch Säzte wie: ein Kollege hat heute das und das erzählt- der Film soll echt gut sein. Da stößt er sich an den Wort Kollege). Wir merken dass wir uns als Freunde sehr entfernen und sehen, dass ein Zusammenleben auf Dauer nicht möglich ist, wenn wir unsere Freundschaft erhalten wollen. Er zieht uns beide runter, wir kommen nicht zu ihm durch und aus meiner Sicht brauch er neben der Tiefenpsychologie noch eine Selbsthilfegruppe/Lebens-Coach/Verhaltenstherapie. Ich habe aber Angst ihm dss vorzuschlagen.
Wir wollen den Berufseinstieg für den Auszug nutzen, da das ja ein höheres Ereignis ist, was er nicht auf sich beziehen kann (theoretisch, praktisch stresst ihn die Fliege an der Wand). Außerdem ist es auf Dauer nicht möglich zu 3. in einer 2er WG zu wohnen. Der Platz ist zu gering, nur wollten wir fertig studieren bevor wir umziehen.

Habt Ihr ein paar Tips für mich wie wir die Sache unserem Kunpel schonend beibringen? Glaubt ihr in seinem Fall ist eine betreute Wohneinrichtung geeignet – wie kann man ihn für einen Umzug selbst motivieren? Ich meine er schafft es ja nicht seine Wäsche zu waschen oder in irgendeiner Form sich am WG Leben zu beteiligen – da ist ein Unzug ein Akt…
Ich freu mich über Hinweise (auch auf Fehler meinerseits). Mein Freund ist soweit distanziert, dass er kaum noch mit ihm redet. Ich übe mich weiter in Geduld. Ich denke aber er ist noch nicht stabil. Vorallem verfluche ich seine Depression -nicht ihn, aber ich bin unbestimmt sauer auf diese elende Krankheit, die unseren Kumpel kaputt macht und auf die Gesellschaft, die ihn ohne ordentliche Sozialarbeiter ins Leben zurück-schubst. Manchmal wünsch ich mir einen Boxsack mit dem Spruch „Depression – du nervst“, den ich schön durchklopfen kann… Und wie gerne würde ich meinem Kumpel dieses Befreiende Bild in de Kopf setzen – aber kann es nicht…

VG,
die ratlose und frustrierte Sophie


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