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Channel: Kommentare zu: Umgang mit depressiven Menschen – Was du als Außenstehender tun kannst
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Von: Pandora Lacroix

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Hallo,

mein Freund taucht immer wieder mal in eine „Tiefphase“, die inzwischen mal Stunden, mal Tage anhält. Auch die Intensität seiner „Tiefphasen“ gestaltet sich unterschiedlich – von „lass mich einfach hier in Ruhe sitzen“ bis zu verbal-aggressiven Ausbrüchen und Unsicherheit bis zu Selbstzweifel an sich und seinen Gefühlen. Es kommt ganz plötzlich – als kippt ein Schalter um – ist er wie jemand anders.
Als ich es erfuhr konnte ich rückblickend ein gewisses Muster erkennen, dass diese Phasen ankündigt. Da kamen die Phasen etwa alle zwei Wochen. Seit ich es weiß, kann ich mich auf diese Phasen besser einlassen. Einfühlen kann ich mich recht gut, da ich in meinem Studium einmal na dran war tief zu fallen, mich aber durch eine dreimonatige Pause vor meinem ersten Job kurieren konnte. Natürlich kann ich nicht alles verstehen, was ihn bewegt.
Dann gibt es wieder Wochen, in denen er sich gut macht, sich hochhält. In mir löst es die vage Hoffnung aus, dass die Depression vorbei ist…. Dem ist leider aber noch nicht so. Er möchte noch keine psychologische Hilfe. Wenn ich einfach einen Termin machen würde, löste es in ihm ein Zwang-gefühl aus, vor dem er flüchtet und sich verweigert. Nein, Hilfe kann nur angeboten werden, aber wenn die Betroffenen es nicht selbst wollen, darf man es nicht erzwingen.
Mich selbst nehmen die plötzlichen Stimmungsumschläge oft ziemlich mit. Auch spüre ich es, wenn er nachts neben mir liegt und nicht schlafen kann, die Leere, wenn die Zweifel kommen. Wenn es mir zu viel wird, nehme ich mir etwas Zeit für mich…ein entspannendes Bad, ein Spaziergang…
Generell beziehe ich meinen Partner stets in den Haushalt mitein, wenn er von der Arbeit wieder da ist. Entweder wir machen es zusammen oder ich gebe ihm eine Aufgabe, die er erledigen darf.
Schwierig ist es unsere Situation dadurch, dass wir eine Tochter haben. Mit ihr habe ich gesprochen, es ihr kindegerecht erklärt und sie ist sehr verständnisvoll und hilft ihm sehr. Wir sind beide für ihn da.
Mir würde es helfen, mit anderen Angehörigen von Betroffenen sich auszutauschen, allerdings habe ich noch keinen Ansprechpartner gefunden, die mich vernünftig unterstützt.

Mit freundlichen Grüßen
Pandora


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